Fr., 05. Mai
|Breitenbrunn
LakeSound Breitenbrunn am 5. Mai
SEEOPENING: Resi Reiner und Buntspecht beim ersten LakeSound des neuen Jahres!


Zeit & Ort
05. Mai, 18:00
Breitenbrunn, Seebad, 7091 Breitenbrunn, Österreich
Über die Veranstaltung
RESI REINER
Bei Resi Reiner ist alles irgendwie okay und trotzdem nichts gut. Sie singt in ihrem neuen Song über das Laster der Orientierungslosigkeit. Darüber dass man nicht weiß, wie und wo man hinsoll. „Meistens tu ich so als ob und such mir einen Job“, heißt es so wunderbar easy an einer Stelle und wir nicken in Zustimmung im Takt. Während die Welt rundherum rast, will der eigene Kopf einfach nicht funktionieren. So kann man das eigene Bett einfach nicht verlassen, binge-watcht von einer Netflix-Serie in die nächste, während ausschließlich nervige E-Mails im Postfach eintrudeln. Beschweren will man sich aber auch nicht, weil eigentlich passt doch eh alles. Also irgendwie.
Früher besang Resi Reiner ihre Sehnsucht nach Italien, jetzt ist ihr Sound inhaltlich irgendwo zwischen Corona-Blues und Katerstimmung angelangt. Im besten Sinne, versteht sich. Resi Reiner beschreibt ihre „Mir-ist-alles-egal“-Laune selbst so: „Da passieren Sachen, die dann irgendwie nicht cool, aber auch nicht uncool sind.“ Jedes Wort in ihrem neuen Song ist relatable. Wie schafft sie das? „Ich mach oft Sachen mit, obwohl ich nicht so Bock drauf hab, weil ich denke, dass macht man halt so wie zum Beispiel Sport oder mit irgendwelchen Leuten schmusen, die mir eigentlich total egal sind.“ Egal, ob wir gerade die falsche Zunge in unserem Mund spüren oder uns voller Hoffnung in den herabschauenden Hund drücken, dass dadurch doch bitte endlich alles besser wird, widmet Resi Reiner dem Gefühl einer ganzen Generation einen Song. Wir bemitleiden uns aber nicht nur selbst, sondern möchten etwas ändern. Leider hilft weder ein Yoga Retreat mit den Girls noch die Dates mit den selbsternannten Feministen da draussen.
BUNTSPECHT
Vor der Musik war das Reisen und herumstreunen. Manche kannten sich bereits, andere wurden in langen Nächten von der Straße aufgegabelt.
Nicht jeder hatte schon mal ein Instrument in der Hand, und so mancher ist Legastheniger.
Wen interessiert‘s solange es Spaß macht?
Das Beste ist wie so oft eine Sache des Zufalls. Nicht jedes Kind ist gewollt.
2017 war Buntspecht geboren. Gleich ein Jahr später hauten sie ihr Debut raus:
„großteils Kleinigkeiten“ (2018).
Wie selbstverständlich gelingt dem Sextett ein völlig eigenständiger Sound, den weder Feuilletonisten, noch die Jungs selbst, richtig greifen können: „Sakraler, okkultistischer old-school Barden Pop. Balladesker Acid Chanson. Blaskapellen Streichorchester , 80s slap bass drum machine. Diven Rock, Kinderlieder für Erwachsene“.
Sprache biegt sich das Sextett zurecht und bettet sie in eine surreale Kulisse ein. Das passiert auch beim grandiosen Nachfolger „Draußen im Kopf“ (2019), bei dem wird ein "Waschmaschinentango" aufs Parkett gelegt, während in "Guten Tag" dem lyrischen Ich der Sinn danach steht "so weit zu wandern, bis ich mich selbst von hinten seh'".
Es ist wunderbar, dass sie nach zwei herausragenden Alben weiterhin neugierig und wortwörtlich unfassbar bleiben. „Wer jagt mich, wenn ich hungrig bin“ überrascht allein dadurch, dass Buntspecht es selbst als „Halbum“ bezeichnen. Die Platte besteht bewusst aus angedachten Songskizzen sowie Gedicht-Improvisationen im Poetry-Slam-Stil.
Buntspecht bedeutet, seine eigene kreative Vision voranzutreiben. Deswegen kann beim aktuellen Album „Spring, bevor du fällst“ mit Fug und Recht behauptet werden, dass Buntspecht so klingen wie sie eben klingen, weil sie eine klare Vorstellung davon haben, wie ihre Musik zu sein hat.
Manchmal kann es so einfach sein.